Mittwoch, 30. Juni 2010

Das wahre Problem der Diskriminierung - das Geschlecht der Nomen

Vor wenigen Tagen gab es im Kanton Bern eine rege Diskussion über die Diskriminierung von Frauen durch "männliche" Substantive. Eine Gruppe Frauen, welche sich für die Emanzipation und für die Frauenrechte einsetzen erreichten nun gemeinsam mit dem Stadtrad Bern, dass alle männlichen Substantive aus dem Alltag entfernt werden. Das heisst in etwa, Arztpraxis wird zu Praxis für Allgemeinmedizin, Fussgängerstreifen wird zu Zebrastreifen, Lehrerzimmer wird zu Pausenraum und so weiter. Das Ganze wurde also durchgezogen und die Beamten der Stadt Bern müssen sich nun an die "korrekte" Sprachregelung halten.

Also ich in der Zeitung darüber las dachte ich zuerst, dass es sich um einen schlechten Scherz handeln müsse, wenig später merkte ich aber, dass es der volle Ernst dieser Frauen und des Stadrats von Bern war. Wo soll das hinführen wenn wir unsere Sprache so fundamental verändern wollen? Diese "bösen" Nomen werden nie aus unserem Sprachgebrauch verschwinden, da wir, oder zumindest ich auch weiterhin Fussgängerstreifen sagen werden, auch wenn sich gewisse Bevölkerungstruppen dadurch diskriminiert fühlen.

Zu den Nomen gehören ja auch Namen, also Namen von Objekten. Wird Frau Holzherr also in Zukunft Frau Holzfrau heissen? Oder wie sieht es aus mit "die" Schweiz"? Dürfen wir dann auch der Schweiz sagen? Wo keine Probleme sind, müssen wir uns wohl welche schaffen.

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